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Storyline
Wütend peitschte der Wind an die Fenster. Die Gischt leckte hungrig an den Gemäuern der Hafenstadt Bilgewater. Heute wagte sich nicht einmal der mutigste Seemann aufs Wasser. Es war einer jener Tage, an denen niemand wusste, ob die Stadt einmal mehr vom schwarzen Nebel verschont blieb. Die Hafenkneipe Kopflose Hydra war also prall gefüllt, doch anders als an anderen Abenden, war die Stimmung wenig ausgelassen.
„Soll Nagakabouros mich doch holen. Wir können doch nicht untätig hier herumsitzen und den Schwanz einziehen, wie räudige Köter.“ Eine schwere Faust sauste scheppernd auf den Tisch und entfachte damit eine hitzige Diskussion. Mutmaßungen darüber, woher der Nebel kommt oder wieso er sich immer weiter ausbreitet, vermischten sich mit Rülpsern und Bettgeschichten. „Worauf wollen wir warten? Dass wir elendig verrecken? Verhungern? Irgendwann können wir nicht mehr plündern, geschweige denn, dass die Fischer ausfahren können. Ich sags euch...“ Der Mann mit der schlagfreudigen Faust stand auf und sah in die Runde. Es war auffällig still um ihn geworden. „... wir sollten unser Gebiet erweitern. Im Norden und Westen gibt es genug...Möglichkeiten.“ Seine Augen blitzten auf. Neben etlichen Rufen der Zustimmung erlangen jedoch auch Skepsis und Kritik. „Und dann verrecken wir trotzdem dran. Wenn wir blind in alle Richtungen plündern, bringen wir Noxus, Ionia und womöglich sogar noch Piltover und Zhaun gegen uns auf. Was glaubt ihr, was passiert, wenn die sich gegen uns verbünden? Dann ist der Nebel unsere kleinste Sorge.“ Die Stimme einer Frau war zu hören, ehe sie zwischen den breitschultrigen Männern hervortrat. Plötzlich wurden die Diskussionen heftiger, der Ton rauer. Höhnisch blickte der Mann mit der kräftigen Faust zu der Frau herüber. „Ach, und du hast eine bessere Idee, Weib? Lass hören.“ Es war unschwer zu erkennen, dass er sie keineswegs ernst nahm. Einige Andere stimmten in sein Gelächter ein, doch die Entschlossenheit im Blick der Frau blieb ungebrochen. Sie tippte sich an den Kopf. „Wir machen das, was wir am Besten können. Wir plündern.“ Ein entnervtes Seufzen seinerseits ehe sie fortfuhr „Aber wir benehmen uns dabei nicht wie die letzten Scuttler. Wir suchen uns bestimmte Ziele aus. Wir schicken Leute an die Häfen der Städte, verbreiten Gerüchte und hetzen die Reiche gegeneinander auf. Damit schützen wir unsere Plünderungen und – wenn alles glatt geht – bringen wir die Reiche dazu einander anzugreifen.“ Taktik ist die eine Sache. Aber Intrigen spinnen wie demacianische Hofdamen? War das denn noch der Weg der Piraten Bilgewaters? Fakt ist: Der schwarze Nebel wird kein Erbarmen zeigen und Bilgewaters Bewohner und die Meere im Süden weiterhin terrorisieren. Die noxische Armee breitet sich vom Norden her aus und hat eine Festung in Fallgren errichtet. Nur noch einen Katzensprung von den Gewässern der Piraten entfernt. Bilgewater wird immer stärker unter Druck gesetzt und die Zeit drängt. Werden die Unruhen in der Stadt dafür sorgen, dass die Bewohner unachtsam werden? Oder werden die Crews lernen zusammenzuarbeiten? Die Zukunft wird es zeigen. |