Snitch – Das Rattenmädchen. So jedenfalls nennt man sie, wenn man nicht gerade von ihr als 'Verrückte' spricht oder aber ihr gleich das Menschsein durch ihre pelzigen Kumpanen abspricht. Snitch selbst glaubt sich bei klaren Verstand und empfindet es nicht einmal mehr als sonderbar wenn sie des Nachts laut mit ihren Ratten darüber diskutiert, ob der Himmel wohl wieder ein Stück näher gerückt sei. Sie gilt als wahre Überlebenskünstlerin und somit auch als ein Kind Bilgewaters, hinein geboren in den Dreck und der Hoffnungslosigkeit der Gassen. Sie stiehlt, das wissen jene die tagtäglichen ihren Weg kreuzen und während die einen sich immer wieder schwören ihr irgendwann dafür den Kopf abreißen zu wollen, sehen andere mit einem milden Lächeln auf den Lippen weg und lassen auch mal Etwas fallen, einfach so, weil sie Almosen nicht annehmen mag. Verreckt sei sie, so hieß es jedenfalls für eine kurze Weile und manch einem wurde dabei auch sicher das Herz schwer, ehe es sich vor Verwunderung überschlug nachdem bekannt wurde, dass sich das Rattenmädchen doch tatsächlich einer Crew anschloss und so nun auch auf hoher See ihr Unwesen treibt. Samt Ratten natürlich, fünf an der Zahl, die stets um sie herum huschen und sich nur selten verkriechen, wenn sie es denn mal wünscht. Ständige Begleiter, ihre Freunde eben, wobei sie immer offen für Neue ist und somit mühsam versucht jeder Ratte am Hafen einen passenden Namen zu verpassen. Gar nicht so leicht wie sie findet! Doch für ihre Vertrauten macht sie sich gern die Mühe, zumal sie ihr immer dann zur Hilfe eilen, wenn sie selbst nicht mehr weiter weiß. Ob sie sich der Macht bewusst ist, die ihr durch ihre Fähigkeit gegeben wurde? Fraglich, allen voran wenn sie jeden Rattenschwanz in Bilgewater als innigen Freund erachtet und weniger als krankheitserregende Waffe. Doch nicht jeder ihrer Freunde ist klein und mit Pelz versehen, denn schließlich wurde sie nur ein Teil der Crew durch ihren tief verbundenen Freund Cree, dem sie einfach wie ein treudoofer Hund bis aufs Schiff folgte und ihm nicht mehr von der Seite weichen wollte. Auf dem Schiff fühlte sie sich schnell wohl und das während sie seine Schwester Livia stets mit großen Augen ehrfürchtig beobachtete... Eine tollkühne Frau, die sich seither des Nachts nicht mehr mit dem Quietschen der Ratten herumplagen muss, denn die empfinden wie Snitch selbst und gönnen der Kapitänin liebend gern eine selige Nachtruhe. Sie fühlt sich der Crew zugehörig und liebt das Schiff mit dem Namen Burning Creature, auch wenn sie sich stets um Ribby sorgt... Ihre arme, seekranke Ratte! Die dafür umso mehr den Aufenthalt an Land genießt und Snitch ständig hervorragende Streiche zuflüstert, die sie liebend gern in die Tat umsetzt. Hach, ihre Ratten sind auch einfach urkomisch!

Der 49 jährige Sully ist ein alter Griesgram, ein Sturkopf und bekommt nur selten die Zähne auseinander und trotzdem empfindet er für eine Handvoll Menschen, insbesondere seinen Sohn und dessen verstorbene Mutter, nichts anderes als innige Liebe. Gerade seinem Nachwuchs möchte er ein wesentlich besserer Vater werden und reißt förmlich ein Bein für den Jungen aus, um das nötige Kleingeld aufzubringen, die Kosten für den Sohn zu tragen. Immerhin soll er es irgendwann mal besser haben, als sein alter Sack von Vater. Und gerade da, kann er auch eine wunderbare und gleichzeitig hässliche Geschichte erzählen. Nicht allein der Umstand dass er sich nun um einen jungen Mann kümmern musst, dessen Kindheit er im Grunde verpasst hat, war der Grund dafür sesshaft zu werden, sondern auch eine Wunde, die heute auch noch ziemlich Wetterfühlig ist und ihm auf hoher See oft zu schaffen gemacht hat.

Nein, die aus dem Meer herausragenden Tentakeln bildet man sich nicht nur ein, jedenfalls nicht wenn man sich in Bilgewater herumtreibt. Dort, an den Häfen und schmalen Übergängen, ist Shanty bereits seit Jahren Zuhause und treibt so manchen Bewohner in den Wahnsinn. Ein freundliches Wesen scheint man auf den ersten Blick nicht gerade in ihr vermuten zu können, auch nicht auf den zweiten, vielleicht aber auf den dritten oder aber auf den zehnten. Als Vastaya ähnelte sie der Hüfte aufwärts einer normalen Frau, abwärts jedoch einem Kraken mit acht langen Armen, Saugnäpfen und schwarz-schimmernder Haut. Den Menschen scheint sie nicht sonderlich viel abgewinnen zu können, Säufer zieht sie gern mal zu sich ins tiefe Nass, während Kinder hingegen ab und an ein verloren geglaubtes Spielzeug wiederfinden.